Heute Morgen wurden bei mehreren Mitgliedern der neonazistischen Kameradschaft „Revolutionäre Nationale Jugend“ (RNJ) im Vogtlandkreis Hausdurchsuchungen durchgeführt. Laut Polizei wurden 7 Wohnungen durchsucht und Propagandamaterial sowie Computer und Mobiltelefone sichergestellt. Anlass der Hausdurchsuchungen war eine im Juli illegal durchgeführte Demonstration in Rodewisch. Die Masken, die bei der Demonstration im Juli benutzt worden, konnten in einem Garten in Auerbach, der schon längere Zeit für Kameradschaftsabende genutzt wurde, sichergestellt werden.
Zuletzt nahmen Mitglieder der RNJ an einer neonazistischen Demonstration in Dortmund am 03.09.11 teil. Hier wurde dasselbe Transparent genutzt welches die RNJ schon in Heilbronn und Ende Juli in Wunsiedel benutzte.
Auf dem Hof der Greizer Lessingschule verteilten heute Morgen während der Frühstückspause zwei vermummte Personen hunderte Papierschnipsel mit der Webadresse der Homepage der RNJ. Anlass der Propagandaaktion war vermutlich die Eröffnung der Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ gestern Abend in der Regelschule G. E. Lessing. Bei der Eröffnung ist es zu keinen Zwischenfällen gekommen. Bereits vor einigen Tagen erschien ein Hetzartikel auf der RNJ Homepage, der sich gegen die Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung in Greiz wendete. Die zwei vermummten Personen konnten unerkannt fliehen.
„Mindestens in 1000 Jahren“, mit der Coverversion von Frittenbude begannen Karl-Heinz Feuermelder und die durchgeknallten Brandstifter ihren Auftritt letzten Freitag in der ostthüringer Provinz
„Ein grauer Tag, ein graues Land, der Dorfplatz leer gefegt, viele mit dem Rücken an der Wand auf Augenhöhe mit der Realität…“ eine Zeile aus einem Song, der ursprünglich aus Solidarität mit der Liebig 14 geschrieben wurde. Dass der Song nicht an Aktualität verloren hat, beweist die Räumung des linken Stadtteilzentrums im spanischen Bilbo vor wenigen Tagen.

„Ich mochte die Art der Musik noch nie, die Inhalte deiner Lieder aber umso mehr“ meinte ein Gast zum Berliner Liedermacher Yok, der letzten Freitag im Anschluss an Karl Heinz Feuermelder auftrat. Besonders leicht hatte er es nicht, ungewöhnlich laut war es zu Beginn seines Gigs. – „Hört mal lieber zu“. – Mehr als 20 Jahre geballte Erfahrung in diversen politischen und musikalischen Projekten knallte unverblümt auf das Publikum. Egal ob als Yok, Qeutschenpaua oder Mitglied der Politpunkband Tod und Mordschlag, die meisten Gäste hatten noch nie die Chance ihn live zusehen. Seine neueren aber auch die älteren Songs haben nichts an Aktualität verloren.
Ein Abend der laut begann endete für einige Gäste nachdenklich.
Thüringen im Zeichen des Papstes. Von dem Protest gegen den Papstbesuch in Erfurt berichtet der Infoladen Sabotnik.
Schon auf dem Weg zur Demo unter dem Motto „Heidenspaß statt Höllenangst“ sieht man, dass sich nicht alle auf den hohen Besuch freuen: Diverse Papst-Plakate sind mit Teufelshörnern oder Comic-Augen verschönert, Aufkleber sagen „Lieber 1000 Gurus als einen Papst“ (Wirklich?) Der Ort der Auftaktkundgebung ist schon eine Stunde vor der Demo voll: Massig Polizei steht gelangweilt herum, dazu gibt es ein Zelt, dass den zahlreichen TouristInnen Thüringen schmackhaft machen soll. Der Tourismusverband beteilige sich am Heidenspaß und verkauft ketzerische „Ratzefummel“, um kleine Bleistift-Sünden zu entfernen — ein klares Sakrileg. Weiterlesen beim Infoladen Sabotnik